Dr. Michael Bahn
Hinweis: Der Band „Literarische Werdegänge. Lesebiografien von Nachwuchswissenschaftler_innen“ ist erschienen. Darin finden Sie auch eine Lesebiographie von Michael Bahn. Auszüge daraus können Sie unten im Medienbereich anhören!
Der Begründer der Theatrale wurde 1981 in Köthen/Anhalt geboren und wuchs in Berlin auf. Schon früh begeisterte er sich für Literatur und literarische Verarbeitungen, woraus die ersten Schreibversuche und Hörspielentwürfe resultierten. Nach dem Ende seiner Schulzeit schrieb er mehrere Stücke für Theaterkurse und inszenierte zwei davon selbst. Die Liebe zum Theater, vor allem zum Amateurtheaterbereich, war geweckt.
Mit dem Ende der Schulzeit und dem Beginn seines Studiums der Literaturwissenschaft, Linguistik sowie Religionswissenschaft an der Universität Potsdam veränderte sich sein Blick auf die Literatur. Stand zunächst das erzählerische Element im Vordergrund, gerieten nun immer stärker Formen und Strukturen ins Zentrum seines Interesses. Verbunden mit zahlreichen Möglichkeiten, eigenständige Seminare im Rahmen der Kurse von Frau Dr. Marianne Lüdecke zu planen, wuchs der Wunsch, weiterhin im universitären Bereich lehren und forschen zu können. Doch die widrigen Arbeitsbedingungen an deutschen Hochschulen führten zu der Erkenntnis, dass eine im Sinne eines mündigen Menschen stehende Lehre auch unabhängig von der Universität wachsen müsse.
Seit 2009 arbeitete Michael Bahn an seinem Promotionsprojekt, das die Frage nach der Verbindung von Lyrikuntersuchung und theatralem Spiel in Form der Theatralen Lyrikuntersuchung (TLU) zum Thema hatte und 2014 seinen Abschluss fand. Aus der Dissertation heraus entstanden die grundlegenden Arbeitsweisen in der Theatrale.
2014 wechselte Michael Bahn an die Universität Koblenz-Landau, Campus Landau wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter einen Arbeitsschwerpunkt in der Lehre hat.
Über seine Vorstellungen zur Bildung des Menschen sagt Michael Bahn:
„Meine Ziele bleiben: Die Förderung der Kreativität im Denken und die Vermittlung der Fähigkeit, Strukturen zu erfassen. Denn nur wer kreativ ist und wer erkennen kann, wie etwas funktioniert, wird an einer Gesellschaft selbstbestimmt teilhaben. Nah an Erich Fromm wünsche ich mir, dass wir gemeinsam in den Kursen bestehendes Wissen aufnehmen, mit unseren gewonnenen Erkenntnissen verbinden und daraus neue Überlegungen erwachsen lassen. Nicht Auswendiglernen und Wiedergeben, sondern Kennenlernen, Verknüpfen, Anwenden und Umdenken bzw. Neudenken. Der theatrale Ansatz ist dabei für mich eine fruchtbare Arbeits- und Denkgrundlage.“
Wissenschaftliches Interesse
Literatur der Moderne (Expressionismus), Lyrik und Dramatik, August Stramm, Textstrukturen, (Amateur)Theater, praktische Theaterarbeit, (theatrale) Bildung und Wissensgenerierung, Kinder- und Jugendliteratur sowie -medien (der DDR), das Judentum aus religionswissenschaftlicher Perspektive, außerschulische (digitale) Bildungsangebote, das Hörspiel im Unterricht
0 Kommentare