Tropfblut
„Tropfblut. Gedichte aus dem Krieg“ befasste sich mit der gleichnamigen Lyriksammlung von August Stramm. Auf Grundlage der von Michael Bahn entwickelten theatralen Lyrikuntersuchung wurden sieben Texte ausgewählt und spielerisch umgesetzt. Die kreative Projektleitung übernahm Michael Bahn selbst, für die akustischen Belange zeichnete sich Anke Küpper verantwortlich.
Mit der Übertragung lyrischer Strukturen auf theatrale Gestaltungsmittel wurde zum zweiten Mal der Versuch eines Mediumwechsels gewagt. Letzterer gab dem Projekt seinen Lehr-Lern-Charakter. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Text und die immer wieder im Mittelpunkt stehende Frage nach den der subjektiven Textwahrheit zugrunde liegenden Strukturen wurden die Gedichte in besonderer Weise erfahren. Das Verstehen der Texte vollzog sich durch das anschließende Spiel nicht allein auf rationaler, sondern auch auf körperlich-emotionaler Ebene.
Im Vordergrund aber standen Spaß und Gemeinschaft, die beide mit dem Wissen über Text und Spiel in zunehmendem Maße wuchsen. Sieben Texte, übertragen in sieben Spiele, angeleitet von sieben Spielleiter*innen – das bedeutete auch, sich durchsetzen zu müssen mit der eigenen Idee, ohne der Gruppe durch rüdes Ellenbogenverhalten den Schwung zu nehmen. So entstand auch eine Form des kooperativen Miteinanders, eine Form der Gemeinschaft, die dem Individuum Raum zur Entfaltung bot, ohne gegenseitige Benachteiligung.
„Tropfblut. Gedichte aus dem Krieg“
Aufführungen am 12. & 13.06.2012 im Theaterforum Kreuzberg
Texte & Spielleiter*innen:
Abend – Madeline Seel
Wecken – Riccarda Schemann
Im Feuer – Rebecca Gurack
Frostfeuer – Kim Pätzold
Triebkrieg – Anke Küpper – viertes Video im Mediabereich
Wache – Maiko Miske
Signal – Thomas Lintow – drittes Video im Mediabereich
Bilder Audio
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