AB: Franz Kafka „Das Urteil“
Klappentext
Kafkas „Das Urteil“ erzählt von einem Streit zwischen Vater und Sohn, ausgelöst durch einen Brief an einen Freund des Sohnes. Die schlimmen Vorwürfe des Vaters enden schließlich in der endgültigen Verstoßung und dem tragischen Selbstmord des Sohns.
Jahraus, Oliver u. Neuhaus, Stefan (Hg.) (2002): Kafkas „Urteil“ und die Literaturtheorie. Zehn Modellanalysen. Stuttgart: Reclam (= Reclams Universal-Bibliothek, Bd. 17636). (978-3-1501-7636-8)
Meinung (Michael Bahn)
Franz Kafka gehört zu den Autoren der Literarischen Moderne, die sich nur bedingt einer ihrer Strömungen zuordnen lassen. Zwar wird er häufig in einem Atemzug mit dem Expressionismus genannt, doch steht seine Art zu schreiben nur bedingt in der expressionistischen Tradition. Mit „Das Urteil“ greift er jedoch einen typischen Konflikt seiner Zeit auf, der ganz nebenbei auch, wie immer wieder hervorgehoben wird, seine eigene Biographie maßgeblich prägt – der Vater-Sohn-Konflikt.
Für den Leser bietet Kafkas Text eine besondere Art des Perspektivwechsels, der beinahe unbemerkt geschieht und doch für interpretatorisches Chaos sorgen kann. Wer seine textanalytischen Fähigkeiten üben will, ist hier genau richtig. Spot an, Lupe raus und ab geht die Spurensuche!
Die oben vorgestellte Ausgabe gibt den Lesenden verschiedene Deutungen aus methodisch unterschiedlichen Perspektiven an die Hand.
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